Die ersten Jahre

1925 bis 1949

Das erste Schuljahr der Höheren Hotelfachschule beginnt am 30. April 1925. Die Vereinigung der Höheren Hotelfachschüler zu Heidelberg (Abkürzung: VHH) gründet sich am 22. März 1926. Die ersten Mitglieder waren Lukas Beuttner, der zugleich der erste Geschäftsführer der VHH wurde. Außerdem von Beginn an dabei waren Robert Hoeritzsch-Heinze, der zum Präsidenten gewählt wurde, Willy Gensicke, Walter Römer und Karl Frey als Kassierer der Vereinigung. Als Vereinsfarben wurden Grün, Gold und Blau gewählt. Die ersten Ehrenmitglieder wurden der damalige Schuldirektor Prof. Adolf Willareth und der Hotelbesitzer Fritz Gabler, dessen Name auch für die Schule selbst bestimmt wurde. Am 18. Mai 1927 fand die erste Generalversammlung mit Lukas Beuttner und Georg Eggers von der VHH sowie 36 Studierenden der dritten Schuljahrgangs statt. In den Vorstand wurden die Herren Lanfer, Hodermann, Conradi, Rust, Rossmann gewählt.

Im Laufe des Jahres 1937 schuf Paul Conradi das Wappen der VHH und Josef Lanfer den Zirkel. Ebenfalls 1927 schloss sich die Vereinigung der Ehemaligen mit der Aktivitas an der Schule zusammen und bildet seitdem eine Einheit. Die erste Satzung wurde genehmigt und anerkannt.

Am 16. und 17. Oktober 1928 fand die zweite Generalversammlung statt, auf der die Namensänderung in „Altmitgliederverband der Vereinigung Höherer Hotelfachschüler zu Heidelberg“ (AMV) beschlossen wurde. Es folgt später auch der entsprechende Eintrag ins Vereinsregister. Lukas Beuttner zum ersten Vorsitzenden gewählt und gilt zugleich als Designer der Vereinsnadel, die seitdem getragen wird. Auf der Versammlung fiel die Entscheidung, alle zwei Jahre eine Generalversammlung und jeweils in dem Jahr dazwischen eine Zielfahrt abzuhalten.

Auf der ersten Zielfahrt im Herbst 1929 nach Rolandseck in das Hotel Rheingold Bellevue von Bundesbruder Ludwig Decker nahmen 21 von 100 Mitgliedern teil. Sie beschlossen unter anderem die Einrichtung einer Stellenvermittlung für die Studierenden. Diese musste allerdings bereits 1933 aus gesetzlichen Gründen vorläufig wieder eingestellt werden.

Das Hotel Billau, später Hotel Bellevue bzw. Hotel Rheingold-Bellevue, war ein renommiertes Hotel in Rolandseck. Das Hotel lag gegenüber dem Bahnhof Rolandseck und war ursprünglich baulich relativ schlicht gestaltet. Nachdem das repräsentative Empfangsgebäude des Bahnhofes errichtet worden war, wurde an das Hotel Billau zunächst am nördlichen, später auch am südlichen Ende je ein Risalit angebaut, sodass das Bauwerk nun ein verkleinertes Abbild des Bahnhofs Rolandseck darstellte. Eine Szene von William Blacks Werk Kilmeny spielt im Hotel Billau. Das Haus ging um 1900 in den Besitz der Hoteliersfamilie Decker über. Es diente später, in den 1950er-Jahren, der FGAN als Domizil. Das Haus wurde später als „ein seit Jahrzehnten verfallener ehemaliger prächtiger Bau“ geschildert.

Im Laufe des Jahres 1929 wurde die erste VHH-Region in Mecklenburg und Pommern als Region Nordmark gegründet. Später folgten die nächsten Regionen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Münster.

Auf der zweiten Generalversammlung im Jahr 1930 widmete Hans Heimard Oemler der Vereinigung das Farbenlied: „Brüder fester last uns schlingen, unser Kameradschaftsband“. Die Fahne der Vereinigung wurde geweiht und die Versammlung stimmt über die Einrichtung von Stammtischen/Regionen ab. Ebenfalls in 1930 wurde die Region New York gegründet, unter anderem mit Roland Decker, Hans Haustein, Gustav Nicklis, Arthur Schubert und Hellmuth Unsoeldt.

Die zweite Zielfahrt 1931 ging zu Bundesbruder Franz Prinz ins Hotel Hubertus in Elend, einem Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Es waren mehr als 40 Teilnehmende anwesend. Zur dritten Generalversammlung im Jahr 1932 erschien ein neues Mitgliederverzeichnis mit insgesamt 158 Mitgliedern. Außerdem erhielt der AMV durch das Badische Ministerium für Kultus und Unterricht im Beirat für die Höhere Hotelfachschule zwei stimmberechtigte Sitze.

Die Generalversammlung im Jahr 1933 fand erneut außerhalb von Heidelberg statt, nämlich in Braunschweig. Dort wird Lukas Beuttner zum Ehrenvorsitzenden des AMV und Franz Prinz zu dessen Vorsitzendem gewählt. Auf der fünften Generalversammlung im Jahr 1935 feiert die Vereinigung ihr zehnjähriges Bestehen und Lukas Beuttner wird erneut Vorsitzender.

Im Zuge der Kriegswirren wird die Vereinigung im Jahr 1937 umbenannt in „Verband ehemaliger Schüler der Reichfachschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Heidelberg e. V.“. Der aktive Teil hört auf zu bestehen und es wird entschieden, dass jeglicher Kontakt zwischen Ehemaligen und aktiven Schülern unterbleiben muss. Die letzte Zielfahrt vor dem Zweiten Weltkrieg findet 1938 in München statt, die für 1939 geplante Zielfahrt in Heidelberg musste aufgrund des Krieges entfallen.

Ab dem Jahr 1940 findet der Unterricht auch im Schlosshotel Heidelberg statt.

Das Schlosshotel in Heidelberg war von 1873 bis 1964 mit Unterbrechungen ein Hotel. In ortsbildprägender Lage oberhalb vom Hortus Palatinus des Heidelberger Schlosses gelegen, war es einst eines der besten Häuser am Platz, das zahlreiche prominente Gäste beherbergte. Das Schlosshotel über der Scheffelterrasse eröffnete im Jahr 1873. Direkt daneben stand im Osten das Hotel Bellevue, das nach einem Brand im Jahr 1920 nicht wieder aufgebaut wurde. Mit seiner im Osten anschließenden Direktorenvilla beginnt zugleich die Bebauung des Schloss-Wolfsbrunnenwegs, der sich vom Schloss in Richtung Osten bis hin zum Stadtteil Schlierbach zieht. Zu den prominenten Gästen des Hotels zählten Mark Twain, Kaiserin Sissi und Richard Wagner. Ab 1930 geriet die Betreibergesellschaft in eine wirtschaftliche Schieflage. In den 1940er-Jahren diente das Hotel auch als Hotelfachschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Gebäude bis 1956 durch die US-Armee beschlagnahmt, danach wurde der Hotelbetrieb wieder aufgenommen. Trotz seiner guten Lage wurde das Hotel mit seinen 80 Betten wirtschaftlich nicht erfolgreich geführt, sodass der Hotelbetrieb 1964 endete. Nach dem Ende des Hotelbetriebs diente das Gebäude bis zum Jahr 2000 als internationales Studienzentrum der Universität Heidelberg. Seit 2009 entstand an der Stelle des Gebäudes ein Wohnkomplex aus Appartementanlagen. Von der historischen Hotelanlage blieb lediglich die weiter östlich stehende und in Privatbesitz befindliche einstige Direktorenvilla erhalten.

Im Oktober 1941 erscheint das letzte Nachrichtenblatt der AMV durch den Einsatz von Wolfgang Krasselt, im August 1949 dann das erste nach dem Krieg. An Ostern 1946 wird der Schulbetrieb in Weinheim wieder aufgenommen und am 24. Juni 1949 gründet sich die Vereinigung nach der Kriegspause wieder neu unter dem Vorsitz von Wolfgang Krasselt. Vom 25. bis 28. Oktober 1949 findet die erste Generalversammlung nach dem Krieg mit 325 Mitgliedern statt. Der Name der Vereinigung bleibt bestehen, die Satzung wird neu aufgesetzt.

Veränderungen 1950 bis 1974

Veränderungen (1950 bis 1974)

Standortwechsel und Branchenveranstaltungen prägen den nachhaltigen Auf- und Ausbau der Hotelfachschule. Auf der Schulbank und in der Ehemaligenvereinigung gibt es viel Bewegung und neue Entwicklungen.