Unsere Tradition

Fritz Gabler

9. Dezember 1876 - 2. August 1953

Fritz Gabler war die treibende Kraft bei der Gründung der Hotelfachschule Heidelberg, die mittlerweile seinen Namen trägt. Mit seinem Werdegang vom Pagen zum Inhaber und Direktor eines Grandhotels ist er selbst das beste Beispiel für die Entwicklungsmöglichkeiten, die die Hotellerie und Gastronomie damals wie heute bietet.

Direkt nach dem Schulabschluss in Würzburg trat er eine Hotellehre in Rom an. Nach weiteren Stationen in Frankreich und England kehrte er nach Deutschland zurück, wo er schon bald Direktorenposten in Bad Kissingen und Baden-Baden übernehmen konnte. 1906 erwarb er das „Hotel de l’Europe“ in Heidelberg, und machte es trotz aller Wirrnisse des Krieges und der unruhigen zwanziger und dreißiger Jahre zum ersten Haus am Platz und zu einem der führenden Grandhotels in Deutschland. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der technischen und betrieblichen Standards galt das Hotel schon in den zwanziger Jahren als Musterhotel.

Fritz Gabler

Bereits früh engagierte sich Fritz Gabler in verbands- und berufsständischen Gremien. Die Verbesserung der Berufsausbildung war ihm ein zentrales Anliegen. Zusammen mit anderen Heidelberger Hoteliers, darunter maßgeblich Friedrich Ortenbach, betrieb er die Gründung einer Hotelfachschule für die kaufmännische und fachliche Weiterbildung des Berufsnachwuchses.

Die intensiven Bemühungen überzeugten schließlich die Badische Staatsregierung, die im April 1925 die Höhere Hotelfachschule Heidelberg eröffnete.

Zeitlebens blieb Fritz Gabler der Schule als Förderer und Ratgeber engstens verbunden. Von seiner Funktion und seinem Ansehen als Präsident der „Alliance Internationale de l’Hotellerie“ seit 1937 profitierte auch die Hotelfachschule in ihrem internationalen Bekanntheitsgrad. Auch die Gründung des Fördervereins der Schule in den Kriegsjahren, des heutigen Fritz-Gabler-Schulvereins, geht auf seine Initiative zurück und ist ein weiteres Beispiel für seinen ungewöhnlichen Weitblick.

Nach dem Krieg und der Konfiszierung des Hotels als örtliches Hauptquartier der amerikanischen Truppen war er einer der Vorkämpfer für die Gründung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, dessen Ehrenvorsitzender er wurde.

Noch vor der Rückgabe und Wiedereröffnung des Hotels „Der Europäische Hof“, das heute von seiner Urenkelin, Dr. Caroline von Kretschmann, und ihrer Mutter Sylvia geführt wird, verstarb Fritz Gabler am 2. August 1953.

Aktivitas 1925/1926
Aktivitas 1925/1926

Referenz an die Tradition

Das Gründungsjahr des Verbandes fiel in die große Zeit der Studentenverbindungen, und so gaben sich auch die Heidelberger Hotelfachschüler Fahne, Zirkel und Wappen, trugen Studentenmütze und Bierzipfel und bedienten sich der Anrede Bundesbruder und Bundesschwester, liebenswerte Attribute der Tradition, von denen manche die Zeit überdauert haben. Eine wichtige Unterscheidung zu den meisten damaligen Verbindungen legten die Gründer aber fest. Die Vereinigung sollte kein militaristischer Freundschaftsbund sein, sondern ein Verein, der nach der gemeinsamen Studienzeit die Verbindung unter den Abgängern aufrecht erhält und das gegenseitige Fortkommen fördert. Zu den weiteren Zielen gehört die enge Zusammenarbeit mit der Hotelfachschule Heidelberg und die Standes- und Berufsbildung zu unterstützen.

Aus dieser Gründungsgruppe stammt auch unser Motto:
„Wir hoffen auf eine goldene Zukunft und bleiben uns treu!“

Der Zirkel (entworfen von Paul Conradi) und die Farben dieses Spruches (Hoffnung=grün, goldene Zukunft=gold und Treue=blau„) bilden unser heutiges Wappen (entworfen von Josef Lanfer).

ursprüngliches HoFa Wappen
ursprüngliches Wappen der Heidelberger Hotelfachschüler
aktuelles VHH Logo
aktuelles VHH Logo

Die Verbandsnadel

Die Verbandsnadel wurde 1928 von Lukas Beuttner gestaltet. Die Vorgabe aus dem Kreis der Verbandsmitglieder war, ein unverwechselbares, aber unauffällig zu tragendes Erkennungszeichen zu schaffen. Damals war es in Kreisen der Hotellerie und Gastronomie verpönt, mit auffallenden Schmuck oder Insignien das Auge und das Empfinden des Gastes zu belästigen.

Daher entschied man, einen schlichten, silbernen Streifen von ca. 1 cm Länge und trapezförmigem Querschnitt im rechten Reverseinschnitt des Sakko zu tragen. Da auch das Silber im Laufe der Zeit anlief, war dieses Zeichen kaum zu erkennen und nur „Eingeweihten“ bekannt.

Als zusätzliche Auszeichnungen und für bestimmte Funktionsträger werden aber auch Nadeln mit eingesetztem Verbandswappen vergeben.

Verbandsnadel
Verbandsnadel
Lukas Beuttner
Lukas Beuttner