50 Jahre nach der Gründung der Hotelfachschule Heidelberg richten 1975 beim großen Festakt im Königssaal des Heidelberger Schlosses zahlreiche Ehrengäste Grüße an die Versammlung, unter anderem der Kultusminister des Landes Baden-Württemberg, Prof. Dr. W. Hahn, und der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Reinhold Zundel.
1978 kam ein zweiter Bildungsgang hinzu, die Fachschule für Gastronomie. Als Meisterschule in enger Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer konzipiert, bietet sie seither eine optimale Verbindung der Meisterprüfung im Gastgewerbe (als Küchen-, Restaurant- oder Hotelmeister) mit dem staatlichen Abschluss als Gastronom. Der Präsenzunterricht in Theorie und Praxis bereitet die Studierenden auf die Meisterprüfung ebenso vor wie auf die Übernahme von Führungspositionen in operativ bestimmten Tätigkeitsfeldern, sei es als selbständiger Gastronom im eigenen Unternehmen oder leitender Angestellter.
1978 verstirbt Lukas Beuttner, Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender der AMV. Eine nach ihm benannte Stiftung vergibt seither den mit einer beachtlichen Geldsumme verbundenen Lukas-Beuttner-Preis an engagierte Studierende. Seitens der VHH wird eine neue Ehrennadel der Vereinigung geschaffen, die 1978 erstmals an Hans Herchenbach verliehen wird.
In den 1980er-Jahren expandiert die Schule unter der Leitung von Marianne Müller. Es finden unter anderem neue Seminartage, Kochwettbewerbe und Exkursionen statt. Das Schulgebäude in der Rohrbacher Straße wird zu klein. Die Stadt beschließt umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen des ehemaligen privaten Boxberg-Gymnasiums für die neue Nutzung durch die Hotelfachschule. 1984 markiert das Jahr der Gründung von „HIT“, dem Heidelberger Informationstreff“, durch Günter Rachfahl. 1986 werden an der Schule sechs Computer angeschafft.
Der 60. Geburtstag der Vereinigung wird in Berlin gefeiert, die Generalversammlung 1985 findet im Reichstag statt. Günter Rachfahl legt sein Vorstandsamt nach 25 Jahren nieder und wird Ehrenmitglied. 1989 gibt Claus Christeinicke seinen Vorsitz an Bernd Bendig weiter und wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Umzug und Standortwechsel: 1989 konnte das Gebäude des ehemaligen Boxberg-Gymnasiums in der Waldparksiedlung Boxberg bezogen werden. Für 7,5 Millionen Mark hatte die Stadt Heidelberg im Juli 1987 Gebäude und Grundstück gekauft und den Bau mit weiteren 6,5 Millionen Mark renoviert. Zum Einzug wünschte Heidelbergs Oberbürgermeister Zundel den damals 440 Hotelfachschülern in 14 Klassen und ihren Lehren „Glück auf in den neuen Räumen“.
Zum 65. Geburtstag in 1990 verabschiedet die Vereinigung eine neue Satzung bei der Versammlung in Heidelberg und erweitert im Zuge dessen unter anderem seinen Vorstand um zwei Posten. Im Folgejahr wird die langjährige Schulleiterin Marianne Müller Ehrenmitglied des AMV und wiederum zwei Jahre später wird in Freiburg die Wappennadel der Vereinigung eingeführt. Sie ist gedacht für verdiente Mitglieder und deren Lebenspartner.
Als vorläufig letzten neuen Bildungsgang an der Hotelfachschule folgt 1992 die Fachschule für Sommeliers, die zu dem damaligen Zeitpunkt als einzige öffentliche Fachschule eine Weiterbildung in Vollzeitform für angehende Weinexperten anbietet. Zwischenzeitlich (seit 2024) kann man sich an der Hotelfachschule in Verbindung mit der Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt über einen Zeitraum von zwei Jahren zum zertifizierten Sommelier qualifizieren.
Anlässlich der 53. Generalversammlung in Bremen 1993 erhält der AMV-Schatzmeister Günter Rachfahl die goldene Ehrennadel der Vereinigung. Im selben Jahr endet auch seine Lehrtätigkeit an der Schule und ebenfalls in 1993 fällt die umfassende Restaurierung der Vereinsfahne.
1994 wird von der Mitgliederversammlung der Austritt aus der Internationalen Union beschlossen. 1995 finden in Nürnberg Vorstandswahlen statt und „Der Hotelfachmann“ erhält ein überarbeitetes Layout – erscheint erstmals vollständig vierfarbig und sechsmal im Jahr. Wurden bislang die Generalversammlung und die Zielfahrt/Jahrestagung der Ehemaligen-Vereinigung zeitgleich an einem Ort durchgeführt, gab es 1997 eine Premiere für die Verbandstagung: Im Sommer wurde in Dresden gefeiert und im Herbst in Heidelberg getagt.
Während die Inhalte und Unterrichtsmethoden kontinuierlich angepasst wurden, blieb die grundsätzliche Ausrichtung der Schule auf die kaufmännische und fachliche Weiterbildung erhalten. Für bisher mehr als 10.000 berufserfahrene und aufstiegsorientierte Fachkräfte der Hotellerie und Gastronomie war die Hotelfachschule Heidelberg ein wichtiger Karriereschritt auf dem Weg in Führungspositionen im In- und Ausland.
1997 erweitern entscheidende Veränderungen das Angebot der Hotelfachschule: Neue Lehrpläne schaffen neue Profilfächer/-bereiche und neue Wahlmöglichkeiten. Diese Entwicklung fällt zusammen mit der Einführung der Betriebswirtarbeit, für die ein frei gewähltes, praxisbezogenes Thema unter Betreuung eines Fachlehrers selbstständig bearbeitet wird. Zu den Qualifikationsbausteinen gehören beispielsweise Bankettorganisation, Barkunde, Juniorenfirma, Spanisch oder Webdesign und als Wahlfächer stehen Wirtschaftsmathematik oder die Vorbereitung auf das KMK-Fremdsprachenzertifikat zur Auswahl.
Kurz vor der Jahrtausendwende gibt sich die Vereinigung eine neue Satzung und benennt sich 1999 um in die Vereinigung der Hotelfachschüler zu Heidelberg (VHH) bzw. Absolventen-Mitglieder-Verband (AMV).
Von Juniorenfirma bis Hofa-Akademie, von Ehrenpreis bis Bachelor-Abschluss: Die Schule wächst mit den Anforderungen und auch die Ehemaligen setzen mit Satzung und Regionalsprechertagung auf Neues.