Während und nach den Kriegswirren wechselt die Hotelfachschule mehrfach ihren Standort, 1950 kehrt sie vorläufig in verschiedene Behelfsräume nach Heidelberg zurück. Bis dahin findet der Unterricht in Weinheim an der Bergstraße statt, sowohl in einer behelfsmäßigen Schulbaracke als auch im Hotel Pfälzer Hof. In dieser Zeit wird der Fritz-Gabler-Schulverein Träger des Schulhotels, heute steht dort die Stadthalle Weinheim.
Mit Beginn der 1950er-Jahre ist die Hotelfachschule unter zwei weiteren Adressen zu erreichen: das Hölderlin Lyzeum und das Essighaus in der Plöck. Wegen der wirtschaftlich schwierigen Situation der Schüler wurde der Unterricht in dieser Zeit auf zwei Winterhalbjahre verteilt. Dadurch konnten die Schüler in der lukrativen Sommersaison durchgehend arbeiten. 1950 gründet sich die Region Heidelberg, in der sich seitdem Ehemalige und Studierende regelmäßig treffen und austauschen.
Die Mitglieder der Vereinigung nutzen die Generalversammlung 1950 unter anderem, um den langjährigen Dr. Hellmut Büchler dort zum Ehrenmitglied zu ernennen. Bei der ersten Zielfahrt 1961 nach dem Krieg in Goslar sind mehr als 60 Teilnehmende anwesend, ein Jahr später wird eine neue Satzung der Vereinigung beschlossen.
Schulgründer und Namensgeber Fritz Gabler stirbt am 2. August 1953 im Alter von 76 Jahren und hinterlässt Spuren – sowohl in der Branche als auch in seinem eigenen Hotel und an der Schule. Seine Karriere vom Pagen zum Hotelinhaber ist zur damaligen Zeit beispiellos. 1906 erwirbt er das „Hotel de l‘Europe“ in Heidelberg und engagiert sich in den 1920er-Jahren erst für die Gründung der Schule und später für die des Fördervereins der Schule. Er gilt als einer der Vorkämpfer für die Gründung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, dessen Ehrenvorsitzender er war. Im 30. Jahr des Bestehens, 1955, übernimmt Rudolf Moser den Vorsitz der Vereinigung und in Köln am Rhein wird eine neue Region gegründet. 1958 verleiht die Vereinigung die „Leistungsplakette des AMV“, die an die Otto-Hoyer-Plakette der Anfangsjahre angelehnt ist, und im gleichen Jahr erfolgt die Gründung der Internationalen Union (UIAEHE) in Paris. Der spätere Beitritt der Vereinigung in 1963 eröffnet vielfältige neue Möglichkeiten für Ehemalige und Studierende.
1959 markiert einen wichtigen Standortwechsel für die Schule: Der Neubau in der Rohrbacher Straße ist fertig, die Schule zieht im Herbst ein und bleibt für die kommenden 30 Jahre dort. Das (endlich) eigene neue Schulgebäude in relativer Nähe zur Heidelberger Altstadt glänzt anfangs mit insgesamt sechs Klassenzimmern und einer großen Lehrküche. Keine sechs Jahre später folgt die Baugenehmigung für einen Erweiterungsbau, der 1967 abgeschlossen werden kann. Doch zurück in die Chronologie: Beim Stiftungsfest 1960 in Heidelberg wird das 35-jährige Bestehen der Schule und der Vereinigung gefeiert und Otto Mann wird im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Bei der Generalversammlung 1961 in Köln wird AMV-Geschäftsführer und Gründungsmitglied Jürgen Knebel zum Ehrenmitglied ernannt. Ebenfalls in 1961 veranstaltet die Aktivitas nach 16-jähriger Unterbrechung erstmals wieder eine Abschlussfeier und zelebriert einen festlichen Abend auf der Molkenkur. Außerdem: Im Jahr des Mauerbaus wird für die Altmitglieder im Osten eine Weihnachtspäckchenaktion auf die Beine gestellt.
Ab 1963 wurde an der Hotelfachschule dem Hauptlehrgang (erstes Ausbildungsjahr) ein Sonderlehrgang angeschlossen und damit die Ausbildung, zunächst nur für wenige Schüler, erstmals auf zwei Jahre ausgedehnt. Im Jahr der 40-Jahr-Feier beginnt dann die Zeit der Schulreform und verändert ab 1965 einiges. Schule, Fritz-Gabler-Schulverein und Altmitgliederverband bemühen sich gemeinsam und erfolgreich um die Einführung des dritten und vierten Semesters. Diese maßgebliche Neuerung bleibt bestehen und prägt seither das Schulleben und die betriebswirtschaftlichen Abschlüsse.
Über die Auswirkungen der Schüler- und Studentenunruhen Ende der 1960er-Jahre auf die Hotelfachschule Heidelberg ist nur wenig dokumentiert und schriftlich belegt. Protestaktionen und Ausschlüsse soll es durchaus gegeben haben.
1968 tagt die Vereinigung erstmals im Ausland und organisiert eine Zielfahrt nach Paris. 1970 wird Josef Lanfer nach 17 Jahren Tätigkeit als Pressewart Ehrenarchivar der Vereinigung und bei den Vorstandsneuwahlen übernimmt wieder Otto Mann den Vorsitz. Sein Engagement wird 1972 in Bad Dürkheim mit der Ehrenpräsidentschaft gewürdigt. Es ist eine denkwürdige Zielfahrt: Noch während des Treffens verstirbt der langjährige Schulleiter Dr. Hellmut Büchler und Claus Christeinicke wird erster Vorsitzender der Vereinigung. Er hat das Amt bis 1989 inne.
In der Schule wird im Jahr 1971 mit der Einführung des Abschlusses „Staatlich geprüfter Betriebswirt – Fachrichtung Hotel- und Gaststättengewerbe“ die Weiterbildung für kaufmännische Fachschulen generell auf zwei Jahre ausgedehnt. In dieser Zeit engagiert sich auch der Fritz-Gabler-Schulverein stark für den Ausbau des schulischen Angebots. Mit seiner tatkräftigen Unterstützung konnten beispielsweise 1971 ein Sprachlabor angeschafft und die Sportförderung der Schüler erhöht werden
Die erste Ausgabe „Der Hotelfachmann“ erscheint anlässlich der Zielfahrt 1973 in Berlin. Im Laufe der kommenden mehr als 50 Jahre verändert das „Nachrichtenblatt“ der Heidelberger in regelmäßigen Abständen sein Aussehen.
Fünfzig Jahre nach ihrer Gründung wächst die Hotelfachschule erst mit der Fachschule für Gastronomie – und deren Meisterlehrgängen – sowie Anfang der 1990er-Jahre mit der Fachschule für Sommeliers.